Vorfreude ist die… na ja, ihr wisst schon.

Das ist jetzt kein Sprichworträtsel, aber wer in den Kommentaren kreativ ergänzen will, darf das gerne tun.

Nein, vielmehr möchte ich mal kurz was über Vorfreude sagen, vor allem, weil es Bina offensichtlich deutlich ängstigt, dass ich mein Mini-Bounty schon seit mindestens drei Stunden vor mir liegen habe und es immer noch nicht verputzt habe.

Ich bin nämlich ein Meister darin, Vorfreude und die Spannung vor irgendwelche besonders schönen Ereignissen (wie zum Beispiel das Essen eines Schokoladenbonbons) in ungeahnte und kaum zu überbietende Längen zu ziehen.

Das war bei mir eigentlich schon immer so. Besonders gut merken kann man das an Weihnachten. Schon als Kind war die Vorfreude auf das Geschenke auspacken genauso groß und wichtig wie die Freude beim Auspacken und Begutachten. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, vorher nach meinen Geschenke zu suchen, da ich Überraschungen liebe und mir eben solche nie selber verderben würde. Auch jetzt noch zögere ich das Auspacken von Geschenken manchmal ewig lange raus, das (vermeintlich) Beste natürlich immer bis zum Schluss. Ich bin auch nicht sehr hilfreich, wenn man mich fragt, was ich geschenkt bekommen möchte, weil ich am liebsten überrascht werde. Wenn überhaupt, dann gebe ich eine Liste weiter, auf der mehrere Optionen stehen, damit ich wenigstens nur ungefähr weiß, was es denn sein könnte.
Der Herr S. ist da sehr anders, und kann es meistens kaum erwarten. Da prallen dann an Weihnachten zwei Auspack-Ideologien aufeinander, weil er spätestens mittags anfängt, zu fragen, wann wir denn die ersten Geschenke auspacken, während ich da sehr eisern bin.

Selbst beim Auspacken bin ich immer sehr langsam und blinzel nicht sofort ins Paket, sondern löse möglichst sorgfältig all die Klebestreifen ab und hole das eigentliche Geschenk erst dann aus der Verpackung, wenn die Verpackung schon möglichst vollständig entfernt wurde. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass mir das so beigebracht wurde und ich seit jeher ein äußerst bibliophiler Mensch bin, der Papier generell eher vorsichtig behandelt. Meine Großeltern, bei denen wir früher gewohnt haben, haben das Geschenkpapier ja auch teilweise wiederverwendet, einfach aufreißen war also für mich nie vorstellbar.

Mit dem Mini-Bounty verhält es sich also genauso. Das liegt jetzt um 15:11 noch hier rum und wird voraussichtlich innerhalb der nächsten Stunde verspeist werden. Ewig warte ich nämlich auch nicht, ich treibe nur die Spannung auf einen möglichst hohen Punkt.

Und wenn ich es dann endlich essen darf, dann schmeckt es bestimmt noch einen Ticks besser.

2 machen mit. to “Vorfreude ist die… na ja, ihr wisst schon.”

  1. Bina Says:

    Wenn es nicht gerade um ein einzelnes Bounty geht (hat es denn jetzt geschmeckt?), bin ich ähnlich gestrickt.

    Das äußert sich dann schon beim Essen, wenn ich mir das Leckerste auf dem Teller immer bis zuletzt aufhebe. Ich gehöre auch zu den Leuten, die ein Duplo nicht einfach so essen können (außer ich bin in Gesellschaft).

  2. a life less ordinary » Blog Archive » Abgekupfert Says:

    […] Da stellt sich mir gerade die Frage, ob Anne nur ein Mini-Bounty hatte. Oder hat sie die anderen schon vorher gegessen und konnte sich deshalb so lange beherrschen? Aber dann hätte das mit der Vorfreude ja nicht funktioniert… […]

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