6 machen mit. to “Zwischenfrage”

1. Mathias Says:
   August 10th, 2006 at 4:40 pm

   Ich meine mal gehört zu haben, dass es einfacher sei, als Ar… durch das Leben zu gehen. Vielleicht sind unfreundliche Leute diejenigen, die das ausprobieren.

   Ausserdem ist doch „erstmal nett sein“ falsch, also nicht echt, oder?
   Wenn ich schlechte Laune habe, rauscht’s auch kurz, wenn gerade der falsche Mensch mit der falschen Frage (oder sonstwas Falschem) kommt…

2. Anne Says:
   August 10th, 2006 at 5:04 pm

   „Erstmal nett sein“ halte ich für grundsätzlich genau richtig, gerade, wenn ich es mit fremden Leuten zu tun habe und dann auch noch im Prinzip in der Dienstleistungsbranche (ist ja weit gefasst) arbeite.

   Patzig auf Grund von schlechter Laune bin ich, wenn’s ganz schlimm wird, zu Freunden oder Kollegen, nie zu Kunden oder anderen Leuten, die ich nicht kenne, es sei denn, es gibt einen konkreten Grund dafür. Bei Freunden und Kollegen kann ich mich nämlich später dafür entschuldigen und davon ausgehen, dass sie den kurzfristigen Freundlichkeits-Aussetzer verstehen.

   „Nett sein“ ist bei mir auch fast immer ganz echt, weil ich das auch so meine. Ich weiß ja, dass die Kassiererin an der Kasse nichts dafür kann, dass ich einen schlechten Tag hatte.

3. Tigerente Says:
   August 10th, 2006 at 5:22 pm

   „erst mal nett sein“ ist meiner meinung nach auch richtig … zumindest erst einmal. und was das thema dienstleistung und kunden zu tun hat: da sollte man GRUNDSÄTZLICH nett sein – das hat auch was mit professionalität zu tun. nur wenn man vom kunden unfair behandelt wird, kann man mal sachlich versuchen klar zu stellen, dass man einen andern umgang möchte. so ist das nun mal. denken kann man dann ja got sei dank was man will – und das tue ich dann auch 🙂

4. Bina Says:
   August 10th, 2006 at 7:57 pm

   „Erstmal nett sein“ ist auf jeden Fall genau das, was unheimlich vielen Leuten unglaublich schwer zu fallen scheint. Ich wäre bei der Arbeit oft schon für schlichte Höflichkeit dankbar, für ein einfaches „Hallo“, wenn ich zuvor „guten Tag“ gesagt habe.
   Oder ein kleines „Danke“, wenn man gerade fünf Minuten auf dem Boden gekniet hat, um einen großen Wandkalender nach allen Regeln der Kunst zu verpacken.

   Ich bemühe mich auch immer um Freundlichkeit. Und ich stelle immer wieder fest, dass das keine Selbstverständlichkeit ist. Wenn ich in einem Laden bin und freundlich und gut bedient werde, bin ich hinterher meist eine halbe Stunde lang völlig aus dem Häuschen, weil das ja eher schon die Ausnahme ist.

   Ich versuche immer, mich damit zu trösten, dass solche von Natur aus pampigen Leute wahrscheinlich einfach nur wahnsinnig frustriert sind und mit sich selbst und ihrem Leben nicht klarkommen. Sonst würden sie ja wenigstens ein Mindestmaß an Höflichkeit an den Tag legen.

5. Christoph Says:
   August 11th, 2006 at 12:20 pm

   Hallo Anne :-)!

   meine 2 Cent dazu, bitteschön:

   1. Es ist wissenschaftlich erwiesen, daß die Strategie „Tit for tat“ mit anfänglicher Freundlichkeit in allen Kulturen der Welt am besten funktioniert — für einen selbst, wie für die Gesellschaft. D.h. ich bin freundlich, aber wenn mir unfreundlich erwidert wird, „vergelte“ ich dies ebenfalls mit Unfreundlichkeit. Ist mein Gegenüber wieder freundlich, bin ich es auch wieder usw. (Nachzulesen u.a. im Buch „The Wisdom of Crowds“, Quellenangabe kann ich gern nachliefern.)

   2. Versuch mal, wildfremde Menschen auf der Straße, im Bus usw. anzulächeln. Es kostet ganz schön Überwindung, aber der Effekt ist (meistens) verblüffend.

   Schöne Grüße,
   Christoph

6. Mathias Says:
   August 12th, 2006 at 5:10 pm

   Ich empfinde es als äusserst ärgerlich, wenn jemand etwas vormacht, sei es auch nur Freundlichkeit. Ich denke, man sollte zwischen Freundlichkeit und Höflichkeit unterscheiden. „Erst mal nett sein“ bedeutet in diesem Fall also „erst mal höflich sein“.

   Um sich durchzusetzen, MUSS man aber teilweise „unfreundlich“ werden – höflich, aber bestimmt.

   Und im „Dienstleistungssektor“ müssen Fakten und Taten geliefert werden und nicht Freundlichkeit – aber auf jeden Fall Höflichkeit.

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.