Eine kleine Rechtschreibstunde

Bitte notieren: Es heißt weder Kenntniss noch Ergebniss noch Bündniss, sondern vielmehr Kenntnis, Ergebnis und Bündnis.

Wo kommen eigentlich diese furchtbaren Sprachirrtümer her? Und warum bekomme ich Mails, in denen diese Irrtümer dann auch noch gerne gleich zu mehreren rumwimmeln?

Das tut doch in den Augen weh, wenn man sowas lesen muss.


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Kommentare

4 Antworten zu „Eine kleine Rechtschreibstunde“

  1. Avatar von Bina

    Ich habe mir früher immer was auf meine Rechtschreibung eingebildet. Nicht, weil ich groß Ahnung von irgendwelchen Regeln gehabt hätte, sondern weil ich immer ein ganz gutes Gefühl für Sprache hatte. Das ist mir dank diverser Reformen jedoch gänzlich abhanden gekommen. So hätte ich fast schwören können, dass es „Akkustik“ (mit zwei kk) und „Authorität“ (mit th) hieß, musste mich aber eines Besseren belehren lassen. Seitdem bin ich wesentlich toleranter geworden, was solche Fehler angeht.
    Obwohl es auch bei mir nach wie vor Grenzen gibt und mir oft genug die Haare zu Berge stehen, zum Beispiel bei Emails von Hochschuldozenten…

  2. Avatar von EmmJay

    Mein Hassliebe-Lieblingsfehler ist nach wie vor „Tolleranz“, dicht gefolgt von der „Gallerie“.

    Wo kommen die Doppel-S-Fehler deiner Beispiele her? Wahrscheinlich aus dem Plural, wo man ja zwei S‘ schreiben mussss 😉

  3. Avatar von Mathias

    Ganz oft sieht man auch „Verzeichniss“ *kotz*.

    Fast schlimmer ist aber ist dieses furchtbare „einzigst“, beispielsweise in: „Das Einzigste, was mir nicht gefällt […]“ *wuäh*

    „Gallerie“ kann ich fast noch verstehen (aber nicht tollllerieren 😉 ), weil es im Englischen „gallery“ heisst…

    „Das macht keinen Sinn.“ ist mittlerweile ja einigermassen „anerkannt“, obwohl diese Ausdrucksweise aus dem Englischen kopiert wurde: „That doesn’t make sense.“ und im Deutschen im Grunde nicht üblich oder gar nicht korrekt ist/war.

    „Nicht wirklich“ ist auch so ein Kandidat, verwende ich aber zugegebenermassen selbt 😉

  4. Avatar von Anne

    Da werd ich demnächst auch noch mal was zu sagen, denke ich. Ich hab nämlich gerade „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ gelesen, wo so ziemlich alle diese Beispiele auch irgendwo vorkommen.

    „Sinn machen“ finde ich ehrlich gesagt unproblematisch. Ich hab auch erst vor kurzem erfahren, dass das gar kein richtiges Deutsch ist und war einigermaßen überrascht. Ich finde auch nicht, dass es mit „Das ist sinnvoll“ ersetzt werden kann, da die beiden Phrasen für mich leicht unterschiedliche Bedeutung haben – die Binnendifferenzierung kann ich aber schwer erklären.

    Genau das gleiche gilt für „nicht wirklich“. Diese Formulierung benutze ich eigentlich eher, wenn ich mal etwas ironisch werde und da passt sie meiner Ansicht nach auch recht gut. Dass das kein unglaublich tolles Deutsch ist, weiß ich auch, aber genau dieses etwas flapsige mag ich auch daran.

    Insgesamt bin ich schon sehr empfindlich, allerdings vor allem, was Rechtschreibung und Zeichensetzung angeht. Hier geht es eben auch darum, dass ja (im Normalfall) irgendjemand das auch lesen soll und ich es als unhöflich empfinde, wenn mir das Lesen durch vermeidbare Fehler erschwert wird.

    Dagegen stehen dann neue Formulierungen. Wenn sich sowas durchsetzt, dann muss man vielleicht auch mal daran denken, dass Sprache eben nicht immer logisch ist, bzw. sich ändert. Wir reden ja auch nicht mehr so wie vor fünfzig Jahren (behaupte ich mal). Da gibt es auch Grenzen, wo es zur Erbsenzählerei wird. Interessant zu beobachten ist es aber auf jeden Fall.

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