Hochkulturpläne

Samstag, 30.12., Tosca in der Oper Krefeld. Erst sollte es Tristan und Isolde in Essen werden, aber da waren wir dann irgendwie zu spät dran und es war ausverkauft.

Der Herr S. dreht schon am Rad und hat sich zu so verbalen Kleinoden wie „Tosca rummst so richtig“ hinreißen lassen. Ich finde das schön, wie er es schafft, auch für Opernlaien wie mich die richtige Sprache zu finden. „Rummst so richtig“ versteh ich nämlich.

Außerdem sitzen wir in der ersten Reihe, was den Herrn S. auch sehr freut und ich vertrau ihm da mal ganz blind, weil der ja offensichtlich jedes Opernhaus zwischen Dortmund und Bonn kennt. Jetzt sitzt er im Arbeitszimmer und bereitet sich schon mal auf nächste Woche vor. Mich will er auch noch zum Tosca-einmal-komplett-durchhören auf der wohnzimmerlichen Couch nötigen, weil ich ihn ja auch zu einer Folge How I Met Your Mother genötigt habe.

Ich weiß ja auch nicht, was der da immer für Pläne mit meinen Anverwandten macht, aber ich muss den Kram dann irgendwie immer organisieren. Und jetzt gibt’s halt Tosca in der Oper Krefeld. Meine Tante fand das auch nicht so wirklich schlimm, da sie sich anscheinend vor knapp vier Stunden Wagner schon ein bisschen gefürchtet hatte. Jetzt hat sie dafür Angst vor Krefeld. Aber immerhin sitzen wir in der ersten Reihe.

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  1. marcc Says:

    Ist erste Reihe in der Oper wie erste Reihe im Theater? Dort sieht man immer sehr schön wie die Darsteller beim lauten Sprechen Speichel versprühen. In der Oper schützt wenigstens der Graben das Publikum vorm Nasswerden.

  2. Anke Says:

    Vier Stunden? HA! „Tristan und Isolde“ dauert über fünf 🙂 Hat die Tante ja noch mehr Glück gehabt.

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