Archive for November, 2006

Political Content

Montag, November 13th, 2006

Ich halte mich ja im Allgemeinen aus solchen politischen Diskussionen auf meinen Blogs raus, einfach, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass halbwegs komplexe politische Sachverhalte im Internet grundsätzlich nicht zur Diskussion freigegeben werden sollten. Meinungsfreiheit hin oder her, das funktioniert irgendwie nie und nachher ist immer irgendwer sauer auf irgendwen, obwohl sie eigentlich sogar einer Meinung waren.

Diesmal kann ich mich aber nicht zurückhalten, weil mich die aktuellen Berichte zu den Castor-Transportern wieder etwas aufwühlen und ich mich hier und jetzt zu einer Stellungnahme hinreißen lasse.

Das vorweg: Ich habe nichts, nichts und wieder nichts gegen Atomkraftgegner. Als Biologentochter kann ich das auch gar nicht. Ist wahrscheinlich eine genetische Sache. Ich stehe Energiegewinnung durch Atomkraft auch kritisch gegenüber, glaube aber auf der anderen Seite auch, dass es momentan leider noch nicht genügend (und genügend bezahlbare) Alternativen gibt. Vor allem, wenn man mal bedenkt, wie groß so ein Solarzellenfeld sein muss, um eine durchschnittliche Kleinstadt zu versorgen und dass diese Windräder rein ökologisch auch nicht so der Renner sind. Letztlich kenne ich mich aber auch zu wenig aus, um hier ausreichend qualitative Aussagen zu treffen.

Bei den Castor-Transporten krieg ich aber wirklich jedes Mal die Krise, wenn ich sehe, wie die Atomkraftgegner mit der Polizei Fangen spielen und dann auch noch tierisch stolz drauf sind. Nach meiner naiven Vorstellung verhält sich das so:

1. Der Atommüll existiert. Der lässt sich ja auch leider nicht wegdemonstrieren, auch wenn das eine sehr schöne Idee wäre. Dann würd ich sogar mitdemonstrieren.
2. Es ist unser Atommüll. Warum der in Frankreich war, weiß ich nicht, aber prinzipiell ist es doch wohl verständlich, dass der Atommüll, der von uns Deutschen produziert wurde, auch hier endgelagert wird.
3. Die Zwischen- und Endlager existieren auch. Das ist zwar unschön für die Leute, die da wohnen, aber noch bescheuerter wäre es ja wohl, neue Zwischenlager einzurichten und noch ein paar weitere Kleinstädte in die gleiche Situation zu bringen.

Unter diesen Gesichtspunkten verstehe ich jedes Mal weniger, was die netten Aktivisten wohl damit bezwecken wollen, wenn sie sich mit einer vorhersehbaren Regelmäßigkeit an Bahngleise ketten. Im Zweifelsfall ist der Zug länger unterwegs und mehr Polizisten sind im Einsatz. Richtig entsetzt war ich, als gestern ein junger Mann mit sichtbar stolzgeschwellter Brust und Jack-Wolfskin-Käppi ganz fröhlich in die Kamera posaunte, das wäre ja schon was, wenn man mitkriegen würde, dass sie jetzt über tausend Polizisten beschäftigten.

Ja, und was ist jetzt daran toll? Von dem Geld, was dabei drauf geht, könnte man wahrscheinlich locker schöne neue Lernmaterialien für ein paar bedürftige Schulen kaufen, oder… hey! super Idee!… was in die Erforschung alternativer Energiegewinnung stecken. Mir fallen jedenfalls spontan eine ganze Menge Sachen ein, die man mit dem Geld machen könnte, was hier benötigt wurde, damit ein paar Atomkraftgegner mit der Polizei im Wald Fangen spielen durften. Dass die Castor-Transporte ja doch durchkommen und es immer nur eine Frage ist, wie schnell und wie gut, wissen alle.

Also bitte, demonstrieren dürft ihr alle gerne. Hab ich nichts gegen, macht mal. Mein kleines Biologen-Tochter-Herz ist da sogar ganz auf eurer Seite. Aber für nichts als Aufmerksamkeit, der Freude am Aktivistentum und einmal-in-den-Nachrichten-sein massig Steuergelder verschwenden find ich dann nicht mehr so gut.

Non-Entschuldigung

Montag, November 13th, 2006

Jetzt gegen Ende des Jahres häufen sich irgendwie die Sozial-Verpflichtungen, die mir zwar ein bisschen Zeit rauben, aber allesamt sehr viel Spaß machen und die ich deswegen auch nicht missen möchte. Und auch, wenn ich heute genug Zeit für einen Podcast gehabt hätte, bin ich irgendwie nicht dazu gekommen.

Statt dessen muss ich mich gerade ganz akut über „The Mating Game“ von Bitter:Sweet freuen und durfte außerdem feststellen, dass „Heroes“ eine unglaublich tolle Serie ist und „Men in Trees“ zwar noch nicht mal besonders gut, aber irgendwie eigentümlich charmant und so nett, dass man sich einfach nicht traut, die Serie nicht zu gucken, weil man sich dann so gemeint vorkommen würde (…not that there’s anything wrong with that).

Offensichtlich geht bei mir momentan die (Podcast-)Faulheit um, das ist aber hoffentlich bald vorbei. Und jetzt muss ich erst mal weiter Bitter:Sweet hören.

Der Zweitpodcast

Donnerstag, November 9th, 2006

Als Entschädigung für recht viele Trivial-Delight-Ausfälle in der letzten Zeit gibt’s mal wieder eine Folge Couchcoders, und zwar hier.

Viel Spaß dabei, wir hatten den unseren schon.

Zwieback und Tee

Mittwoch, November 8th, 2006

Gestern gab’s nichts und gar nichts wegen:

– akuter Magen-Darm-Probleme
– stetigem Ansteigen der Körpertemperatur bis zum Spitzenwert 38,6 °C am frühen Abend
– Konzentrationsproblemen, Helligkeitsallergie (fünf Minuten auf den Bildschirm gucken war das höchste der Gefühle) und anderweitigen Nebenwirkungen
– spontaner Erkenntnis, dass alles Essen (außer Zwieback und Tee) doof/fies/gemein/unverdaulich ist

Mighty big fun.

Epiphany, Sort of

Montag, November 6th, 2006

Heute bemerkt, dass Schreiben echt gar nicht so einfach ist. Alles, was im Kopf total gut und super und irre witzig klingt, kriegt man so nicht zu Papier, geschweige denn in einen Rechner rein. Was dazwischen steht, weiß ich nicht, es macht jedenfalls die total guten und superen und irre witzigen Gedanken zu halbwegs okayen Sätzen, bei denen man dann auch noch um jedes und an jedem Wort feilt.

Ich stelle mir das als kleines fieses Männchen vor, das nicht will, dass ich einen Bestseller schreibe und dann frage ich mich insgeheim und ganz leise: Darf man das töten? (Und wenn ja, wie?)

Autsch.

Montag, November 6th, 2006

Ich glaube, ich hab mir so einen Mini-Holzspan in die Handfläche gerammt. Ich hab aber nix gemerkt und wüsste auch nicht, wann und wo das passiert sein sollte. Als ich mir das letzte Mal was Holzspaniges irgendworein gerammt habe, hab ich das sehr wohl gemerkt. Das war erst vor ein paar Tagen und der Holzspan kam von unseren asiatisch angehauchten Tischsets und hat sich ganz dezent unter meinen Fingernagel gerammt.

Ich hab dann auch relativ schnell eine minderschwere Panikattacke bekommen, weil Holzspan und unterm Fingernagel selten eine gute Kombi sind. Das Ding konnte aber glücklicherweise mit einer Pinzette recht gut wieder entfernt werden und mein Mann hat von all dem nichts mitbekommen, obwohl er dabei saß. Das nur mal zur Illustration, wie eine minderschwere Panikattacke bei mir aussieht. Ich vermute, erst bei einer mittelschweren bin ich bereit, meine Umwelt an meinen akuten Problemen teilhaben zu lassen.

Wo jetzt aber dieser Holzspan (wenn es denn einer ist) herkommt, ist mir tatsächlich vollkommen schleierhaft. Jedenfalls hab ich da so einen roten Punkt auf der Handfläche und in dem roten Punkt ist noch ein viel kleinerer dunkler Punkt. Könnte ein Holzspan sein. Ich hab auch normalerweise keine roten Punkte auf der Handfläche und wenn man draufdrückt, tut’s weh.

Allerdings kann man sich ja auch da immer fragen: „Tut das jetzt weh, weil da was ist, was nicht da sein soll, oder tut das einfach nur vom Draufdrücken weh?“ Not so sure yet.

Werd das mal beobachten. Ich mag meine Hand und möchte eigentlich vermeiden, dass ihr was Böses zustößt. Auch, wenn’s nur die Linke ist.

Trivial Delight #37 – Ein Buch zum Film, ein Film zum Buch und ein Spiel zum Häusle baue

Freitag, November 3rd, 2006
 „Solange du da bist“ ist eine kleine, einfache romatische Geschichte von Marc Levy. Architekt Arthur begegnet in seiner Wohnung dem „Geist“ von Lauren Kline, die im Koma liegt und für alle anderen unsichtbar ist. Zwischen den beiden – man ahnt es – entwickelt sich eine Liebesgeschichte. Das Ganze ist schnörkellos erzählt und die perfekte Lektüre für zwischendurch, nicht mehr und nicht weniger. Man muss allerdings wohl zumindest den Ansatz einer romantischen Ader haben.
Endlich haben wir dann auch den vierten Teil von Harry Potter auf DVD gesehen. Ich habe an dem Film nichts auszusetzen, für Leute, die die Bücher nicht gelesen habe, könnte es vielleicht (wieder) etwas problematisch werden, da die Geschichte doch arg zusammengestutzt und deswegen gelegentlich etwas überstürzt erzählt wird. Oh doch, einen Kritikpunkt habe ich: zu wenig Snape. Eindeutig. Schon wieder zu wenig Snape.
Hübsche Häuschen, niedliche Tiere, fleißig konsumierende Bürger und kräftige Holzfäller. Was will man mehr? Nach ein paar Stunden Spielzeit bin ich sehr angetan von „Anno 1701“, auch wenn es vielleicht ein paar mehr Szenarien hätten sein können. Aber dafür entschädigt das azurblaue Meer. Nein, was ist das alles schön hier.
Und wer immer noch nicht genug von mir hat, kann ja mal bei „Anne in the Kitchen“ vorbeischauen, meinem neuen (Vorsicht Neudeutsch!) Foodblog, wo ich mich ausführlich über Essen, Restaurants und dergleichen auslasse und gelegentlich mal ein Rezept aus meiner Versuchsküche verrate.

Links zur Sendung:
Anne in the Kitchen
Anno 1701

Podcast zum Anhören und Downloaden:
Trivial Delight #37 – Ein Buch zum Film, ein Film zum Buch und ein Spiel zum Häusle baue

[audio:http://media2.podster.de/jaffolk/Trivial%20Delight%20%2337.mp3]